Das Engagement der Mitarbeiter gehört zu den weichen Faktoren in einem Unternehmen, die schwer zu quantifizieren, aber nicht weniger wichtig für den Geschäftserfolg sind. Gallup definiert Mitarbeiterengagement als "das Engagement und die Begeisterung der Mitarbeiter für ihre Arbeit und ihren Arbeitsplatz". Oder, um es einfach auszudrücken, wie glücklich Ihre Mitarbeiter sind, jeden Tag zur Arbeit zu kommen.
Es leuchtet intuitiv ein, dass ein Unternehmen mit hohem Mitarbeiterengagement bessere Ergebnisse erzielt als andere - aber gibt es auch Daten, die das belegen? Gibt es Beweise dafür, dass es sich lohnt, Zeit und Geld in die Verbesserung des Mitarbeiterengagements zu investieren, abgesehen von dem wohligen Gefühl, einen schönen Arbeitsplatz zu haben? Eine Reihe von Studien zeigen, dass die Antwort ein klares Ja ist.
Messung des Mitarbeiterengagements
Jede Initiative zur Verbesserung des Mitarbeiterengagements sollte mit einer Momentaufnahme der aktuellen Situation beginnen. Es wurden mehrere Methoden entwickelt, um die Stimmung unter den Mitarbeitern in konkreten Zahlen auszudrücken; diese basieren in der Regel auf Umfragen und Interviews. Eine beliebte Methode ist die Berechnung des "Mitarbeiter Net Promoter Score" , der auf einer Skala von 1-10 angibt, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Mitarbeiter sein Unternehmen als Arbeitsplatz weiterempfiehlt.
Die Ergebnisse dieser Umfragen und Interviews werden dann zusammengestellt, um die Mitarbeiter in drei Kategorien einzuteilen: engagierte, nicht engagierte und aktiv unengagierte Mitarbeiter. Engagierte Mitarbeiter sind diejenigen, die von ihrer Arbeit begeistert sind und ihre Teams vorantreiben. Nicht engagierte Mitarbeiter neigen dazu, sich von der Unternehmenskultur abzukapseln; sie erledigen ihre Aufgaben wie gefordert, aber ohne Leidenschaft. Aktiv unengagierte Mitarbeiter sind über bestimmte Aspekte ihrer Arbeit verärgert und könnten sogar versuchen, die Leistungen ihrer Kollegen zu untergraben.
Ziel ist es, die Arbeitnehmer aus der Kategorie "aktiv unengagiert" in die Kategorie "engagiert" zu bringen, soweit dies möglich ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Unternehmen, denen dies gelingt, greifbare finanzielle Vorteile haben, die sich sowohl auf den Umsatz - durch höhere Kundenzufriedenheit und höhere Einnahmen - als auch auf den Gewinn - durch höhere Produktivität und niedrigere Kosten in einer Reihe von Bereichen - auswirken.
Vorteile für den Umsatz: Höhere Einnahmen
Eine Studie von Taleo Research aus dem Jahr 2009 ergab, dass Unternehmen mit hoch engagierten Mitarbeitern einen um 26 % höheren Umsatz pro Mitarbeiter erzielen und dass solche Unternehmen den Aktionären eine um 13 % höhere Gesamtrendite bieten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich das Engagement der Mitarbeiter direkt in ihrer Bereitschaft niederschlägt, über die Minimalanforderungen ihrer Arbeit hinauszugehen und die Extrameile gehen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Dies entspricht einem wichtigen Ergebnis einer neueren Studie von PricewaterhouseCoopers, die schätzt, dass Mitarbeiter, die sich am stärksten für ihr Unternehmen engagieren, 57 % mehr Einsatz bei der Arbeit zeigen.
Der PwC-Bericht bestätigt, was Forscher der Northwestern University einige Jahre zuvor festgestellt haben: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenzufriedenheit sowie zwischen Kundenzufriedenheit und verbesserter finanzieller Leistung. Darüber hinaus lieferte diese Studie auch Anhaltspunkte dafür, was Unternehmen tun können, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern. Sie besagt, dass die organisatorische Kommunikation - oder wie gut die Menschen miteinander kommunizieren, sowohl nach oben als auch nach unten - der entscheidende Faktor ist.
Verbesserung des Ergebnisses: Höhere Produktivität und niedrigere Kosten
Die vielleicht umfassendste Studie über die finanziellen Auswirkungen des Mitarbeiterengagements ist die von Gallup durchgeführte Untersuchung. Sie analysiert die Unterschiede in einer Reihe von Kostenmetriken zwischen Geschäftseinheiten, die im oberen und unteren Quartil liegen. So fand Gallup beispielsweise heraus, dass Teams im obersten Quartil des Mitarbeiterengagements eine um 18 % höhere Produktivität, eine um 23 % höhere Rentabilität, 81 % weniger Fehlzeiten und eine um 43 % geringere Mitarbeiterfluktuation aufwiesen als ihre Kollegen im unteren Quartil.
Vor allem die Fluktuation ist in vielen Studien zum Mitarbeiterengagement ein Schlüsselfaktor, da sie die direktesten Auswirkungen hat und mit erheblichen Kosten verbunden ist. Neue Mitarbeiter müssen gefunden und eingearbeitet werden - ein Prozess, der über ein Jahr dauern kann. Die PwC-Studie ist besonders aufschlussreich, wenn es um den Zusammenhang zwischen Mitarbeiterengagement und Fluktuation geht: Sie ergab, dass Mitarbeiter, die sich am stärksten für ihr Unternehmen engagieren, mit 87 % geringerer Wahrscheinlichkeit kündigen als diejenigen, die sich als unengagiert betrachten. Und weil Glück mit dem Job so wichtig ist, sollte auch eine Studie der Saïd Business School der Universität Oxford erwähnt werden, die ergab, dass glückliche Arbeitnehmer 13 % produktiver sind.
